Ein Dorf wird Weihnachten: Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang lockt zum zehnten Mal Menschen aus aller Welt
Elfen und Engel gehören zum Programm und das Christkind nimmt sich Zeit für die Kinder: Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang ist seit 2002 ein vorweihnachtlicher der besonderen Art – Besucher reisen mit Bussen aus ganz Europa an. In diesem Jahr hat das 10. Weihnachtsdorf in Bad Hindelang seine Pforten von 25. November bis 4. Dezember geöffnet.
„Weihnachten war für mich als Kind eine Zauberwelt und so ist es bis heute geblieben. Diese für mich schönste Zeit des Jahres versuche ich mit diesem Markt weiterzugeben. Im Mittelpunkt stehen Begriffe wie Familie, Nächstenliebe, Behaglichkeit und die Frage: Wie kann ich meinen Liebsten eine Freude machen?”, sagt Brigitte Weber, 2002 Ideengeberin, Initiatorin und Organisatorin des Erlebnis-Weihnachtsmarktes Bad Hindelang.
Im Geiste entstand der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang bereits in Webers Kindheit. „Wir waren neun Kinder daheim und es wurde das ganze Jahr sehr viel gearbeitet. An Weihnachten war so vieles anders. Diese Zeit habe ich geliebt und tue das bis heute“, sagt Weber. Weil sie diesen „magischen Zauber“ auf keinem der zahlreich von ihr inspizierten Weihnachtsmärkte verspürte, entstand die Idee für eine Erlebnis-Weihnacht in Bad Hindelang.
14 Monate plante die zweifache Mutter die Premiere 2002 und blieb bis heute ihrer Akribie, Liebe zum Detail und ihrem Motto treu: „kein Kommerz!“ Stallweihnacht statt Schlüsselanhänger, Gospelchor statt Gurkenhobel, Lichterglanz statt Lady Gaga.
„Anfragen von Ausstellern, die blinkende Hundehalsbändchen, Bratpfannen, Käsereiben oder irgendeinen Krempel verkaufen möchten, haben wir genügend. Aber ist das Weihnachten? Nein!“, sagt Weber.
In Bad Hindelang sind Elfen, Engel und Nussknacker präsent – in Lebensgröße. Es wird gesungen, gemalt, gebastelt und gewerkelt. Die Gemeinschaft in der Gemeinde ist in jeder Gasse zu spüren: ein ganzes Dorf hilft mit. Für die „Stallweihnacht“ wurde ein alter Bauernstadel zu einer Krippe umgestaltet, die ab 25. November wieder ein „Fixstern“ ist: Laiendarsteller und lebende Tiere sorgen zu heimischer Stubenmusik dafür, dass man hautnah fühlen kann, welcher magische Zauber seinerzeit von der Geburt Christi auf die Menschen vor Ort und die Nachwelt überging.
„Momente der Besinnung, Momente zum Nachdenken, Träumen und Genießen“ erleben Besucher im Kurhaus. Zu hören sind alpenländische Lieder und Weihnachtsgeschichten. Der Geräuschepegel wird dem Adventsingen angepasst – „Still übers Dörfle“. Musikalischer Höhepunkt soll das Weihnachtskonzert der „Augsburger Domsingknaben“ am Freitag, 2. Dezember, sein. Im Kurhaus zu sehen gibt es zudem eine Krippenausstellung und Kunsthandwerk.
Ihre Himmelspost an das Christkind übergeben Kinder im Schlosshof beim Rathaus. Bei der „Kinderweihnacht“ wird zudem in der Engelswerkstatt unter himmlischer Anleitung gebastelt. Im Wichtel-Bärenhaus befüllen die Kleinen ihren eigenen Kuschelbär, während der „Traumwichtl“ Wendelin Geschichten erzählt. 160 Märchenfiguren ziehen freitags und sonntags durch die Straßen des Weihnachtsdorfes in Bad Hindelang. An den beiden Samstagen zieht der große Jubiläums-Umzug durch das Weihnachtsdorf in Bad Hindelang – ein Märchenumzug der besonderen Art. Der 1. Dezember steht komplett im Zeichen der Kleinsten – es ist Kindertag.
„Viele Weihnachtsmärkte sind für Kinder unattraktiv. Ein Glühweinstand reiht sich an den nächsten – das war’s. Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang spricht die kindliche Seele und die Sehnsucht der Erwachsenen nach der eigenen Kindheit an“, sagt Max Hillmeier, Kurdirektor von Bad Hindelang.
20.000 Menschen hatten 2002 bei der Premiere Sehnsucht nach dem Weihnachtsdorf in Bad Hindelang, nach dem Duft von Bratapfel, Anis und Tannenbaum. In den vergangenen Jahren kamen sogar zwischen 60.000 und 80.000 Besucher in die 5000-Seelen-Gemeinde. Das verlangt organisatorisches Geschick und tausende helfende Hände. Bis zu 2000 ehrenamtliche Helfer stehen Jahr für Jahr parat, um den Weihnachtsmarkt Bad Hindelang für Besucher zum unvergessenen Erlebnis zu machen.
„Atemberaubend schnell.“ So beschreibt Brigitte Weber die Entwicklung des Erlebnis-Weihnachtsmarktes in Bad Hindelang im vergangenen Jahrzehnt. „Der Markt ist schneller gewachsen als meine Persönlichkeit – das hätte ich nie gedacht“, sagt sie. Der Blick in die vielen zufriedenen Gesichter entschädigt jedes Jahr aufs Neue. Ihre Erlebnisse und Empfindungen hat Weber in zwei Büchern niedergeschrieben, die sie auf dem Markt 2011 vorstellen wird; an einem weiteren Werk arbeitet sie derzeit. Darin kann man unter anderem nachlesen, was Brigitte Weber bei Kongressen und ihrer Tour über unzählige nationale und internationale Weihnachtsmärkte recherchiert hat: „Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang ist definitiv der schönste in Deutschland.“
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Und hier sind ein paar bildliche Eindrücke von einem der schönsten Weihnachtsmärkte im Allgäu:
(leider ohne Schnee... )
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